Im Rahmen ihrer „letzten“ Veranstaltung der Ferienfraktion 2023 haben die Stadtparlamentarier von CDU und Grünen den Neubau des Instituts für Bienenkunde am Ende der Ebertstraße besichtigt. Die Führung übernahmen Institutsleiter Prof. Dr. Bernd Grünenwald und Architekt Till Schweizer. 2025 will das Institut von seiner heutigen Liegenschaft im Karl-von-Frisch-Weg im Oberurseler Norden an den neuen Standort umziehen. Auch wenn es noch einige Zeit dauert, so lassen sich doch an der Ebertstraße bereits beeindruckende Strukturen erkennen.
Till Schweizer, dessen Architekturbüro in Heidelberg den ausgeschriebenen Wettbewerb unter 72 Einsendern gewonnen hat, erläutert die Eckdaten des Gebäudes: Mit 2000 Quadratmeter Nutzfläche, gebaut nach KfW55-Standard, wird das Objekt bei 45 Zentimeter dicken Außenwänden aus heimischen Holz mit einer einzigen Wärmepumpe beheizt. Überhaupt beeindruckt die fast vollständige Nutzung von Holz für die überhohen Räume. Lediglich Deckenauflagen aus Beton und einige Stahlträger verstärken die ansonsten reine Holzkonstruktion.
Institutsleiter Bernd Grünewald erläutert, dass das Institut und auch der Neubau von der Frankfurter Stiftung Polytechnische Gesellschaft finanziert werden. Künftig befindet sich im Untergeschoss des Gebäudes die weltweit einzigartige Bienenflughalle. In dem rund 50 Quadratmeter großen Raum lässt sich mithilfe von UV-Lichttechnik, Pollen- und Nektarfutterstellen der ewige Frühling für die Bienen simulieren, und das 365 Tage im Jahr. So wird die Investitionssumme für den Neubau samt Außengelände von 5900 Quadratmetern zwischen 10 und 20 Millionen Euro liegen.
Die Forschenden am Institut beobachten aber nicht nur das Verhalten der Bienen, sondern sie züchten auch Bienenköniginnen mit gezielten Eigenschaften mittels künstlicher Befruchtung, was das Zuchtergebnis noch unabhängiger von den Zufällen der Natur macht. Mit zwei Imkermeistern hält das Institut in Oberursel und Umgebung rund 250 Bienenvölker, die im Jahr bis zu 3 Tonnen Honig produzieren.
Im Außenareal wird es einen Vogel- und Insektengarten und ein spezielles Bienenhaus geben. Das Institut verweist auf seine wissenschaftlichen und umweltpädagogischen Programme, die hier ganzjährig stattfinden und großen Anklang finden. Auch viele Schulklassen besuchen das Institut und erhalten einen Eindruck von der wissenschaftlichen und praktischen Arbeit mit den Bienen.
Zum Schluss bedankt sich Organisator und Hobbyimker Michael Reuter bei Institutsleiter und Architekt für die gewährten Einblicke und meint, auch die Oberurseler können stolz sein auf das weltweit renommierte Institut, dass sich bewusst nach langer Tradition an seinem Standort auch für den ökologischen Neubau wieder für Oberursel entschieden hat.

Architekt Till Schweizer, (rechts), erläutert die Struktur des Neubaus mit dem parkähnlichen Außenbereich

Die Besucher in einem der künftigen Forschungsräume

Die Konstruktion aus heimischem Holz beeindruckt.

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